Vom Ersatztraktor zum Alleskönner
Aus dem Herbst 1945 stammen erste Zeichnungen für ein landwirtschaftliches Fahrzeug von Albert Friedrich, zuvor Leiter der Flugmotorenkonstruktion bei Daimler-Benz. Die Serienfertigung beginnt 1948 beim Maschinenbauunternehmen Gebrüder Boehringer in Göppingen. Da für die notwendigen Stückzahlen hohe Investitionen notwendig sind, übernimmt Daimler-Benz im Herbst 1950 das Projekt; im Werk Gaggenau startet 1951 die Fertigung.
Alt, aber noch sehr rüstig
Für diesen Unimog U 210 ist Rente ein Fremdwort. Das Datum 7. Januar 1953 im Fahrzeugschein beweist, dass das Gefährt fast 60 Jahre alt ist. Trotzdem ist das Modell mit Schmidt-Vorbaukehrmaschine noch immer beinahe täglich auf den Baustellen der Firma Kammerdiener aus Gersfeld/Rhön im Einsatz.
In militärischer Mission
Im Mai 1955 verlässt der erste Unimog S der Baureihe 404 das Montageband in Gaggenau. Im Gegensatz zu den bisherigen als Ackerschlepper konzipierten Unimog ist der Unimog S ein kleiner geländegängiger Lkw. Er verfügt über einen langen Radstand von 2,90 Meter und ist für den militärischen Einsatz bestimmt. Vor allem die Bundeswehr wird im Laufe der Zeit zum Großabnehmer des Unimog S. Aber auch viele andere Armeen setzen auf die Qualitäten des Geländegängers, der bis 1980 gebaut wird.
Der Expeditions-Unimog
Nicht nur das Militär erkennt früh, dass der Unimog praktisch überall hinkommt. Auch für Expeditionsreisende ist das Fahrzeug ideal. Hier sehen wir einen Unimog S von 1958 mit einem Aufbau der Firma Voll aus Würzburg. Die großen Bügel vor dem Fahrerhaus schützen nicht vor Überschlägen, sondern dienen als Astabweiser.
Unimog in der Wüste
Was früher für Wüstenbewohner das Kamel war, ist heute der Unimog. Dieser Wagen der zwischen 1951 und 1956 gebauten Serie 401 wurde für Bohrungen eingesetzt.
Uni-Lok statt Unimog
Eine der ungewöhnlichsten, aber auch ältesten Varianten des Unimogs ist die so genannte Zwei-Wege-Version. Sie kann sich auf der Straße und der Schiene bewegen. Dieser als Rangierlok fungierende Unimog ist ein U 65 der Baureihe 406 (1963-1966).
Vorsicht, Schlepper!
Diese Aufnahme hat Seltenheitswert: Das Foto aus den frühen 1970er-Jahren zeigt einen der ersten Lufthansa-Jumbos, den ein U 900 Flugzeugschlepper zieht. Im Hintergrund ist eine seltene Condor-747 zu sehen, die nur einige Jahre im Charterverkehr eingesetzt wurde.
Antreten zum Manöver!
Dieser Unimog U 1700 L stellt eindrucksvoll seine Qualitäten unter Beweis: Trotz extremem Kippwinkel fällt das Fahrzeug nicht um. Die Version mit der kantigen Haube kennt fast jeder, der in den letzten drei Jahrzehnten beim ,Bund" gedient hat.
Vom Unimog zum MB-Trac
Anfang der 1970-Jahre erweiterte Mercedes die Unimog-Palette um den MB-Trac, der sich mit seiner Traktor-Optik speziell an Kunden in der Landwirtschaft richtete. Die Fertigung des Ackerschleppers endete 1991, das Konzept verfolgen andere Firmen aber bis heute weiter.
Caravaning einmal anders
Es gibt konventionelle Wohnmobile und es gibt solche auf Unimog-Basis. Grundlage für diesen Querfeldein-Giganten ist die große Unimog-Baureihe U 3000 bis U 5000.
Einer kommt durch
Der Unimog U 5000 6x6 vereint die Qualitäten des U 5000 4x4 mit einer erhöhten Nutzlast bis zu 10 Tonnen. Die Ausstattung mit einer dritten Antriebsachse macht ihn zum Spezialisten für schwergewichtige Arbeits- und Transportaufgaben in schwierigem Terrain.
Extrem variabel
Eine ziemlich clevere Lösung verwirklicht Mercedes im "kleinen" Unimog U 300 bis U 500. Das Lenkrad und die Instrumente können zwischen links und rechts verschoben werden. Der Grund ist weniger der Export nach Großbritannien, sondern die bessere Sichtbarkeit von Anbaugeräten.
Die Bundeswehr und der Unimog
Bis heute greift die Bundeswehr gerne zum Unimog. Beim großen Elbe-Hochwasser im Jahr 2013 waren verschiedene Modellgenerationen im Einsatz.
Das Geheimnis der Achsen
Ein Hauptgrund für die enorme Geländegängigkeit des Unimog sind die so genannten Portalachsen. Diese lassen eine enorme Verschränkung zu, wie hier eindrucksvoll zu sehen ist.
Technik im Detail
Hier sehen wir das Unimog-Fahrwerk im Detail: Der Antrieb der Räder von den Differentialgetrieben erfolgt über Vorgelegegetriebe im Achsportal, dadurch liegen die Achsrohre und Differentialgehäuse deutlich über dem Mittelpunkt der Räder. So wird eine sehr hohe Bodenfreiheit erreicht
Rund um die Welt
Kaum ein Fahrzeug ist für eine Weltreise besser geeignet als der Unimog. Im April 2013 begannen Jennifer und Peter Glas ihre Weltreise mit einem hochgeländegängigen Unimog 1300 L der Baureihe 435. Hier sehen wir ihr Fahrzeug im indischen Ort Kaza.
Zu allem bereit
Das Erfolgsgeheimnis des Unimog liegt auch in der unendlichen Vielfalt an praktischem Zubehör. Bei Bedarf mutiert das Nutzfahrzeug sogar zum Bagger.
Klassiker im Schnee
In dieser Rolle sieht man den Unimog am häufigsten: Der recht schmale U 400 eignet sich hervorragend zum Schneeräumen. Durch die weit heruntergezogene Frontscheibe hat der Fahrer den Pflug stets im Blick.
Riesiger Rasenmäher
Ein Unimog kann praktisch alles sein, wie dieses Bild eindrucksvoll zeigt: Dank spezieller Anbauten mutiert er zum XL-Rasenmäher.
Alles im Blick
Hier der Blick aus der Kabine des "kleinen" Unimog: Der Fahrer genießt eine perfekte Übersicht, durch das nach rechts verschobene Lenkrad kann er seine Kehrmaschine nahe am Bürgersteig halten, ohne andere zu gefährden.
Der Geländekönig als Filmstar
Auch ins Kino hat es der Unimog schon geschafft. Hier sehen wir ihn am Set von "Jurassic World".
Blaulicht-Alarm
Für die Brandbekämpfung im unwegsamen Gelände ist der Unimog ideal. Noch recht neu ist der Unimog U 218 UGN in Euro-6-Ausführung.
Für jeden Feuerwehr-Bedarf
Neben dem U 218 präsentiert sich hier der große UHN 5023. Das Unimog-Doppel wird vom Hersteller für Waldbrand- und Katastrophenschutzeinsätze angepriesen.
Helfer in Blau
Da wir gerade vom Katastrophenschutz sprachen: Der Unimog (hier als 5023-Modell) ist der Liebling des Technischen Hilfswerks, kurz THW. Beim Blick auf das recht nasse Bild wird deutlich, warum das so ist.
Wasser marsch!
Selbst tiefere Gewässer machen dem großen Unimog nichts aus. Speziell mit Ansaugschnorchel und hochgelegtem Auspuff kämpft sich das Fahrzeug durch über ein Meter tiefes Wasser.
Strom für alle
Besonders im Winter ist die Stromversorgung überlebenswichtig. Das gilt auch für abgelegene Gegenden Italiens. Im Notfall kümmert sich der Betreiber Enel mit einem Unimog um die Wiederherstellung der Leitungen.
Vertrauter Anblick
Auch diese Art von Unimog wird zumindest jeder Autofahrer schon einmal kennengelernt haben: Das Mähen der Grünflachen neben den Straßen ist eine Aufgabe für sehr flexible Anbauten.
Gut Holz!
Beliebt ist der Unimog auch in der Forstwirtschaft. Diese Version mit Tragkorb und Ausleger hilft den Fachleuten bei der Kontrolle und dem Fällen von Bäumen.
Zug-Maschine
Was ist das denn? Der sogenannte "2-Wege-Unimog" kann sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene fahren. Ein Pluspunkt im Werksverkehr von Güterwagen, wo der 2-Wege-Unimog eine unflexible reine Lokomotive einspart.
Auf allen Wegen
Auch auf einem weiteren Feld punktet der 2-Wege-Unimog: Er wird losgeschickt, sobald Schäden an den Oberleitungen für Straßenbahnen auftreten.
Abschlepp-Wagen
Im seltenen Fall, dass eine Straßenbahn einmal liegenbleibt, fungiert der 2-Wege-Unimog als Abschleppwagen.
Acker-Meister
Trotz des MB-Trac ließ sich früher natürlich auch der klassische Unimog auf dem Acker nutzen. Hier pflügt ein U-2100-Modell der schweren Baureihe SBU.
Helfer in der Landwirtschaft
Den Transport von Agrarerzeugnissen übernimmt dieser Unimog der Baureihe U 300 bis U 500. Hoffen wir, dass es auch die nächsten 70 Jahre so bleiben wird.
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