Sitzprobe im neuen VW Tiguan
Optisch folgt der neue Tiguan der aktuellen kantigen VW-Designsprache. Ähnlichkeiten zum Touran und Passat sind nicht von der Hand zu weisen. VW selbst spricht von einem ,optischen Profil, das ihn klar von seinen Wettbewerbern differenziert." Naja, hier ist eher der Wunsch Vater des Gedankens. Besonders aufregend ist das Aussehen der zweiten Tiguan-Generation nicht, dafür aber mit langem Haltbarkeitsdatum.
Ordentlicher Aufschlag
Besitzer von Normgaragen aufgepasst: VW hat den Tiguan vergrößert. Auf der Basis des modularen Konzernbaukastens (Golf und Co. lassen grüßen) wächst die Länge um sechs Zentimeter auf nun 4,49 Meter. Die Breite misst nun 1,84 Meter, ein Plus von drei Zentimetern.
In der Verlängerung
Da wir gerade von Plus sprachen: Für die Märkte in den USA und China entwickelt VW zusätzlich einen Tiguan mit längerem Radstand. Er soll dort im Frühjahr 2017 auf den Markt kommen.
Mut zur Kante
Am Heck fällt die Sicke an der Oberkante der Rückleuchten auf. Ansonsten erinnert die Ansicht an den Golf und den Passat.
Feine Verwandtschaft
An der Frontpartie schimmert noch am ehesten der alte VW Tiguan auf. Aber auch hier dürften gewisse Familienähnlichkeiten zu Touran und Passat Absicht sein.
Auf dem Hochsitz
Redakteur Roland Hildebrandt: "Egal, wie neu ein VW ist: Man setzt sich hinein und fühlt sich gleich wohl. Zwei Blicke reichen zur Erfassung des Cockpits. Ein zentraler Punkt des Tiguan ist geblieben: die hohe Sitzposition."
Komplett digital
Im Cockpit fällt vor allem das optionale 12,3-Zoll-Display auf, welches die klassischen Instrumente ersetzt. Die volldigitale Einheit bietet fünf verschiedene Info-Profile an.
Allrad in verschiedener Form
Hier sehen wir den Offroad-Schalter für vier verschiedene Allrad-Modi: Onroad, Snow und zwei Offroad-Profile. Der Vierradantrieb selbst arbeitet per Haldex-Kupplung und elektronischen Differenzialsperren.
Alles auf dem Schirm?
Die Tiguan-Basisversion hat nicht nur einen Spurhalte-Assistenten serienmäßig an Bord, sondern auch einen Fünf-Zoll-Monochrom-Touchscreen. Im Ausstellungsfahrzeug wurde von VW das farbige Topmodell mit Acht-Zoll-Display eingebaut. Neu ist die Einbindung von Smartphone-Apps per Apple CarPlay oder Android Auto.
Platz für Regale
Besonders praktisch für Einkäufe im Baumarkt oder Möbelhaus: Die Lehne des Beifahrersitzes kann komplett nach vorne geklappt werden. So passen auch lange Bretter in den Tiguan.
Alles in Ordnung
Neben der umgeklappten Beifahrersitzlehne wird aus dieser Perspektive auch die klare Gliederung des Armaturenbretts sichtbar.
Auch als Ablage?
Redakteur Roland Hildebrandt: "Beim Einstieg in den Fond muss ich meinen Kopf etwas einziehen. Platz gibt es dann aber zur Genüge. Ob man die Beifahrerlehne auch als Fußablage missbrauchen könnte?"
Komfortabler Fond
"Beim Gewicht hat VW rund 50 Kilogramm eingespart. Klar, besser als nichts, aber viel relevanter ist das gewachsene Platzangebot. Hinten kommen auch lange Menschen wie ich (1,88 Meter) locker unter. Für die Beine bleibt viel Luft übrig." Möglich macht es der um fast sieben Zentimeter gewachsene Radstand.
Steil oder geneigt?
Ein echter Pluspunkt beim Tiguan: Die Rücksitzbank ist in der Länge um bis zu 18 Zentimeter verschiebbar, zudem können die Lehnen in der Neigung verstellt werden.
Platz im Übermaß
Angesichts eines Kofferraumvolumens von jetzt 615 bis 1.655 Litern sollte es kaum Kapazitätsprobleme geben. Das Plus beträgt beim Grundwert üppige 145 Liter.
Lust am Laden
Redakteur Roland Hildebrandt: "Positiv hervorzuheben sind auch die niedrige Ladekante und der breite Zugang zum Kofferraum. Die Anhängelast beträgt übrigens bis zu 2.500 Kilogramm."
Geheim-Fach
Ideal für Hobby-Schmuggler: Unter dem Ladeboden befindet sich ein großer zusätzlicher Stauraum.
Umfangreiche Motorenauswahl
Das Motorenangebot für den neuen Tiguan umfasst insgesamt acht Euro-6-Aggregate. Die TSI-Benziner leisten 125, 150, 180 und 220 PS. Wer lieber einen Diesel möchte, hat die Wahl aus 115, 150 oder 190 PS. Stärkster Motor im Tiguan ist der aus dem Passat bekannte Biturbo-Selbstzünder mit zwei Liter Hubraum und 240 PS. Die Basismotoren starten mit Frontantrieb, alle andern Tiguan haben optional oder serienmäßig Allrad an Bord.
Fette Felgen
Was hier beinahe bescheiden anmutet, ist in Wahrheit eine 20-Zoll-Felge. Beim alten Tiguan waren noch 19 Zoll das Maximum.
Schräge Front
Wer seinen neuen Tiguan mit Allradantrieb ordert, bekommt eine um gut einen Zentimeter höhere Bodenfreiheit (20 statt 18,9 Zentimeter). Optional ist außerdem eine spezielle Offroad-Frontpartie lieferbar: Sie steigert den Böschungswinkel von 18,3 auf 25,6 Grad. (Hinten sind es immer 24,7 Grad.)
Die Mischung stimmt
Redakteur Roland Hildebrandt: "Der erste Eindruck ist beim neuen Tiguan kaum anders als bei den anderen VW-Modellen, die in letzter Zeit auf den Markt kamen. Alles wirkt durchdacht, wenngleich für manchen Betrachter etwas nüchtern. Doch genau das dürfte wie bislang zum Erfolgsrezept für den Tiguan werden. Hinzu kommt ein vorzügliches Platzangebot. Ich bin schon auf die Preisgestaltung gespannt."
VW Tiguan GTE
Die MQB-Basis des neuen Tiguan ermöglicht eine große Vielfalt an Karosserien und Antrieben. Als seriennahe Studie zeigt VW in Frankfurt den Tiguan GTE mit Plug-in-Hybrid. Seine Systemleistung beträgt 218 PS, maximal kann er 50 Kilometer rein elektrisch fahren. Den Normverbrauch gibt VW mit 1,9 Liter an.
VW Tiguan R-Line
Wer ein zu den starken Motoren passendes Tiguan-Outfit haben möchte, kann zu diversen R-Line-Paketen greifen. Sie bieten unter anderem serienmäßig 19-Zoll-Felgen, spezielle Sitze oder Türbeplankungen, die wie Schwellerverbreiterungen aussehen.
Die neuesten Fotostrecken
26 / 26