Mercedes S 600 Guard
Vor allem Menschen von öffentlichem Interesse schützen sich im Straßenverkehr mit den rollenden Tresoren. Mercedes beliefert diesen speziellen Kundenstamm seit über 80 Jahren mit Sonderschutzfahrzeugen. Das neueste Mitglied der Familie ist jetzt der Mercedes S 600 Guard.
Mercedes S 600 Guard
Der S 600 Guard ist äußerlich kaum von seinem Serienpendant zu unterscheiden. Eine wichtige Eigenschaft für die Fahrzeuge dieses Typs. Unauffälligkeit im Straßenverkehr schafft Sicherheit. Schließlich möchte man potenziellen Attentätern nicht auf dem Servierteller dargeboten werden.
Mercedes S 600 Guard
Die im Frontgrill versteckten Blaulichter sollen im Zweifelsfall den Platz auf der Straße freimachen. Unter der Haube steckt nicht ohne Grund ein V12 mit 530 PS und 830 Newtonmeter Drehmoment. Denn die gepanzerte S-Klasse wiegt nochmals deutlich mehr als die gut 2,2 Tonnen des Serienmodells. Mehr als 210 km/h sind aber nicht drin.
Mercedes S 600 Guard
Je nach Mission können Standarten an den Kotflügeln montiert werden. Noch interessanter ist der Blick auf den Reifen. Allzu große Formate findet man nicht: Viel Gummi soll den Komfort des schweren Wagens unterstützen, zudem verbergen sich im Reifen spezielle Einlagen. So können die Pneus auch nach Beschuss bis zu 30 Kilometer weiterrollen, um aus der Gefahrenzone zu kommen.
Mercedes S 600 Guard
Das genaue Gewicht der gepanzerten S-Klasse verrät Mercedes nicht. Denn so würde man verraten, welche zusätzlichen Maßnahmen an Bord sind. Der sehr dicke Türrahmen auf dem Bild ist nötig, um die enorm fette Panzerglas-Seitenscheibe führen zu können.
Mercedes S 600 Guard
In der Mittelkonsole verbergen sich zusätzliche Knöpfe. Sie steuern Sicherheitsfeatures wie die Gegensprechanlage oder die Löschanlage.
Mercedes S 600 Guard
Im Kofferraum der gepanzerten S-Klasse ist die Technik für das Feuerlöschsystem untergebracht. Die bombensichere S-Klasse hat mit 324.300 Euro übrigens einen bombastischen Preis.
Mercedes S 600 Guard
Unter dem Einlegeboden im Kofferraum hat das Notfall-Frischluft-System seinen Platz. Es schützt die Insassen vor eindringendem Rauch oder Reizgasen.
Mercedes-Guard-Entwicklung
Bilder von der Entwicklung gepanzerter Fahrzeuge gibt es recht selten, denn man möchte sich ungern in die Karten schauen lassen. Dieser Test einer inzwischen alten S-Klasse zeigt, was die Autos aushalten müssen.
Mercedes-Guard-Entwicklung
Das entscheidende Kriterium für ein gepanzertes Fahrzeug ist die Beschussklasse. Sie reicht von VR1 (9-Millimeter-Pistole in zehn Meter Entfernung) bis zu VR14 (schweres Maschinengewehr direkt am Auto, Kaliber 14,5 mal 114 Millimeter, Stahlhartkern, Brandsatz).
Mercedes-Guard-Entwicklung
Sehr gut zu erkennen ist hier die mehrlagig aufgebaute Sicherheitsscheibe eines gepanzerten G-Modells. Der Geländeklassiker wird gerne aufgerüstet, denn er bietet wenig Rundungen und komplexe Flächen.
Mercedes-Guard-Entwicklung
In der Erprobung müssen die gepanzerten Autos nicht nur bei Mercedes viel aushalten. Schließlich soll jedes Kaliber durchgetestet werden, keine Kugel darf in den Innenraum gelangen.
Mercedes-Guard-Entwicklung
Rumms! Dieses Bild wirkt dramatischer, als es ist: Glassplitter darf es im Extremfall gerne geben, solange die Scheibe an sich geschlosssen bleibt. Gerade die Fenster sind eine Herausforderung für die Hochrüster: Sie sollen zwar Sicherheit bieten, aber natürlich auch transparent bleiben.
Mercedes-Guard-Entwicklung
Kommen wir noch einmal zu den Beschussklassen: Am gängigsten sind VR4, VR7 und VR9. Während VR4 gerne von Privatleuten für eine E-Klasse wie im Bild geordert wird, um Raubüberfälle und Entführungen abzuwehren, sind VR7 und VR9 eher ein Fall für staatliche Institutionen.
Mercedes Guard-Entwicklung
VR9 zum Beispiel wehrt ein Stahlhartkern-Geschoß aus dem Bundeswehr-Standardgewehr G3 ab, was aus zehn Meter Distanz abgefeuert wird.
Papamobil
Das weltbekannte Papamobil mit der Glaskuppel gab es schon vor dem Anschlag auf Papst Johannes Paul II. im Jahr 1981. Erst danach wurde aber der gläserne Pavillion gepanzert. Keine leichte Aufgabe, allerdings war dieser Mercedes auf geringe Geschwindigkeiten ausgelegt. Daher spielte das Gewicht keine primäre Rolle.
Papst-S-Klasse
1985 erhielt der Papst diese S-Klasse in Sonderschutzausführung. Im Fond: Ein elektrisch ausfahrbares Podest, damit Johannes Paul II. aus dem Schiebedach heraus winken und segnen konnte. Das ausklappbare Dachfenster bestand aus sechs Millimeter dicken Polycarbonat.
BMW X5 Security Plus
Die Türspalten und Fugen werden noch mal extra geschützt, damit Geschosse auch dort nicht in den Innenraum kommen. Spezial-Sicherheitsglas trotzt Angriffen mit Schuss- und Schlagwaffen, eine Polycarbonat-Beschichtung hält Splitter von den Insassen fern.
Audi A8 Security
Auch Audi setzt auf "Security", so der Name für die Aufrüstung aus Ingolstadt. Jetzt zeigt Audi den Audi A8 L Security. Dessen Basis bildet die 5,27 Meter lange Stretch-Ausführung der Limousine. Das Schutzmobil entsteht im Werk Neckarsulm, dort wird die Serienkarosserie mit den Sicherheitsfeatures versehen. Dabei lässt sich Audi nicht in die Karten schauen, der Umbau passiert in einer speziell gesicherten Halle. Etwa 450 Arbeitsstunden dauert es, bis die Karosse entsprechend präpariert ist. Der neue Security erfüllt die Anforderungen der Beschussklasse VR 7 nach der Richtlinie BRV 2009. Diese etwas trockenen Bezeichnungen bedeuten, dass der Spezial-A8 kugelsicher ist – das Kürzel BRV steht für Bullet Resistant Vehicles.
Cadillac Presidential Car
Intern wird von Barack Obamas Dienstwagen als "The Beast" getuschelt. Keine Staatslimousine der Welt soll stärker gepanzert sein als der besondere Cadillac. Nähere Angaben bezüglich Antrieb, Abmessungen oder Fahrdaten hält Cadillac unter Verschluss – aus Sicherheitsgründen. Um dem Präsidenten bestmöglichen Schutz zu bieten, bleiben die meisten Details streng geheim. Auch zur Panzerung des Fahrzeugs ist nichts Näheres bekannt. Gerüchten zufolge soll der mächtigste Mann der Welt aber in seinem Auto sogar bei Raketenbeschuss sicher sein.
Cadillac Presidential Car (1983)
Ziemlich große Glasflächen bestimmen die Optik der Cadillac-Limousine, die US-Präsident Ronald Reagan ab 1983 nutzte.
Rolls-Royce Phantom
Bereits ohne Panzerung lässt sich der Rolls-Royce ab Werk zum absoluten Unikat veredeln. Aber richtigen Schutz vor bösen Buben gibt es natürlich auch. Erkennbar ist der Sicherheits-Rolls auf dem Bild an den extra dicken Rahmen der Seitenscheiben.
Land Rover Armoured
Hätten Sie hier ein gepanzertes Fahrzeug erkannt? Betont unauffällig möbelt Land Rover den Discovery und seine Modellbrüder auf.
Iveco MLV
Der amerikanische "Hummer" lässt grüßen: Insgesamt 486 so genannte "Multipurpose Light Vehicles" hat die britische Armee vor geraumer Zeit bei Iveco bestellt. Wichtig für eine gute Panzerung: Kleine Scheiben und plane Flächen.
Mercedes Sprinter Securicor
Natürlich sieht man gepanzerte Autos nicht nur bei Staatsbesuchen oder Militärmanövern. Viele von uns sehen sie häufig vor Supermärkten: An den Inhalt von Geldtransportern sollen keine Langfinger kommen.
Die neuesten Fotostrecken
28 / 28