Ist der Verbau einer neuen Achtgang-Automatik eine Sensation, die eine meterlange Pressemeldung rechtfertigt? Im Falle von Aston Martin schon. Schließlich ist es erstmals gelungen, die (in vielen anderen Fahrzeugen so prächtig funktionierende) ZF-Box in Transaxle-Bauweise zu montieren. Dafür hat Aston Martin eigens eine neue Aufnahme gefertigt und so was kann bekanntlich kompliziert sein. Profiteure der wesentlich schneller und besser schaltenden ,Touchtronic III", die einen Schaltvorgang nun in 130 Millisekunden erledigt, sind die beiden V12-Topangestellten Vanquish und Rapide S.

Fahrleistungen deutlich verbessert
Ein ziemlich schöner Nebeneffekt der neuen Achtgang-Box sind die deutlich verbesserten Fahrleistungen. Und ja, es liegt an der Automatik, denn die beiden Zwölfzylinder steigen trotz der neuesten Bosch-Motorelektronik (die alte hätte nicht mit dem neuen Getriebe gesprochen) in ihrer Leistungsausbeute nur marginal. In Folge einer Staudruck-Senkung bei der Abgasanlage leistet der Aston Martin Vanquish nun 576 PS (vorher 573 PS), der Rapide S bringt es auf 560 PS (vormals 558 PS). Das Drehmoment erhöht sich jeweils um zehn auf nun 630 Newtonmeter. In beiden Fällen sinkt die Null-auf-100-Zeit beträchtlich. Der Vanquish schafft den Prestige-Sprint jetzt in 3,8 statt 4,1 Sekunden, der Rapide S schabt sogar eine halbe Sekunde ab und braucht nur noch 4,4 Sekunden. Fürs Selbstvertrauen der Briten fast noch wichtiger: Beide Edel-Boliden knacken dank des Upgrades endlich die 200-mph-Schallmauer (320 km/h).

Verbrauch sinkt um zehn Prozent
Für Astons CO2-Bilanz vermutlich wesentlich wichtiger als für die meisten Kunden: Auch der Verbrauch sinkt bei den 2015er Modellen von Vanquish und Rapide S deutlich. Im Schnitt sollen die beiden Pracht-Hengste nun mit 12,8 Liter auskommen und 298 (Vanquish) beziehungsweise 300 (Rapide S) Gramm CO2 pro Kilometer emittieren. Aber nicht nur das Trinkverhalten, auch die dynamischen Eigenschaften wurden verbessert. Der Vanquish soll dank härterer Dämpfer – vorne um 15, hinten um 35 Prozent – spürbar zackiger um die Kurve wedeln. Von 20 Prozent steiferen Buchsen profitieren beide Modelle. Außerdem gibt es ein neues geschmiedetes Zehn-Speichen-Rad, das insgesamt sieben Kilo einspart. Neue Außenfarben und Interieur-Trimms machen die 2015er Jahrgänge, die im dritten Quartal 2014 zu den Händlern rollen, auch optisch kenntlich. Preise für die gelifteten Vanquish und Rapide S hat Aston Martin noch nicht bekannt gegeben.

Lesen Sie auch:

Bildergalerie: Mehr Dynamik für Aston Martin Vanquish und Rapide S 2015