Immer noch ein bisschen schockiert vom neuen Kompakt-Höllenhund M2 Competition? Genau, dem 2er, der bald mit M4-Motor und 410 PS auf Reifen-Vernichtungstour geht. Nun, im Vergleich zu dem, was nun folgt, wirkt der gute M2 schon fast … ähem … normal. Jawohl, BMW gönnt jetzt auch seinem Business-Barbaren M5 eine Competition-Variante. Ganz nebenbei handelt es sich dabei um den stärksten Serien-BMW aller Zeiten.

25 PS mehr
Wie kommt‘s? Anders als beim M2 Competition tauscht BMW diesmal nicht gleich den ganzen Motor aus. Der 4,4-Liter-Biturbo-V8 des normalen M5 wurde „im Detail neu abgestimmt“. Das bedeutet: Er hat jetzt einen Partikelfilter. Na gut, außerdem leistet er nun 625 PS bei 6.000 U/min. Das sind 25 PS mehr als bisher und – deutlich wichtiger – 13 PS mehr als beim Mercedes-AMG E 63 S. Das Drehmoment bleibt mit 750 Newtonmeter gleich, liegt nun aber zwischen 1.800 und 5.800 Touren an. Bisher war es bis 5.600 Touren konstant. Am superschlauen, driftfreudigen Allradantrieb und an der Achtgang-Sportautomatik ändern die Münchner nichts. Aber natürlich geht der M5 Competition noch ein bisschen abstruser nach vorne. 0-100 km/h passieren nun in 3,3 Sekunden (minus 0,1 Sekunden), die 200er-Marke fällt nach 10,8 Sekunden und damit drei Zehntel früher als beim normalen M5. Gut für alle Liebhaber brünftiger Geräusche: Der M5 Competition erhält eine eigene Sportabgasanlage, die laut BMW über eine „extrem markante Soundentwicklung“ verfügt. Das „klingt“ doch sehr vernünftig.

Ordentlich am Fahrwerk geschraubt
Große Zahlen sind ja immer schön, aber ist es bei einem M-Modell nicht wichtiger, wie es ums Eck geht? Beim M5 Competition erweckt es jedenfalls stark den Eindruck, denn die Änderungen im Fahrwerksbereich sind erstaunlich tiefgreifend. Die Federrate der Motorlager ist beinahe doppelt so steif wie vorher (besseres Motor-Ansprechverhalten und direkteres Einlenken). Steifer werden auch die Federn an Vorder- und Hinterachse (um zehn Prozent) sowie der hintere Stabilisator. Dazu gibt es sieben Millimeter Tieferlegung, mehr Radsturz vorne und Kugelgelenke statt Gummilagern an den hinteren Spurlenkern. Das präzisiert die Radführung an der Hinterachse. Die Dämpfer werden für den M5 Competition ebenfalls neu abgestimmt. Die drei Modi Comfort, Sport und Sport Plus bleiben aber freilich erhalten. Schon in Normal soll man die direktere Anbindung des Fahrwerks sofort spüren. BMW verspricht in „Sport“ das perfekte Dämpfer-Kennfeld für die Nordschleife. „Sport Plus“ sei dann für topfebene Grand-Prix-Strecken gedacht. Oder anders ausgedrückt: Meiden Sie „Sport Plus“ wie der Teufel das Weihwasser. Zumindest, wenn Sie ihre Bandscheiben behalten wollen.

M5 Competition startet im Juli 2018
40 Prozent der Kunden wählten beim letzten M5 übrigens das Competition-Paket. Daher entschied man sich bei BMW, aus einem Paket gleich ein eigenes Modell zu machen. Selbiges erkennen Sie künftig an neu gestalteten 20-Zoll-Bicolor-Rädern mit 275er- und 285er-Walzen. Und an einer ganzen Menge Glanzschwarz. Unter anderem an der Niere, den Scheiben-Umrandungen, der B-Säule, den Außenspiegeln sowie dem unteren Teil der Heckschürze. Auch die Endrohre der neuen Auspuffanlage sind schwarz. Im Interieur lässt es der M5 Competition dagegen eher ruhig angehen. Bis auf spezielle Fußmatten und neue Sitzgurte mit M-Streifen bleibt alles beim Alten. Marktstart für den M5 Competition ist im Juli 2018. Der Preis liegt bei 126.900 Euro und damit genau 9.000 Euro über dem des normalen M5.

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