Die älteren Semester werden es noch erlebt haben: Morsche Citroën 2CV, die für eine Kiste Bier den Besitzer wechseln. Die Ente machte europaweit die Jugend mobil, doch der Rost dezimierte den Millionenbestand sehr schnell und sehr gründlich. Längst ist das Kultmobil ein anerkannter Klassiker mit Preisen, die sich für gute Fahrzeuge mindestens im oberen vierstelligen Bereich bewegen. Doch selbst das sind nur ,Peanuts" gegenüber der aberwitzigen Summen, die seltene 2CV bisweilen erreichen.

Sahara-Ente: Die blaue Mauritius
2016 etwa versteigerte das Auktionshaus Artcurial einen Citroën 2CV Sahara für unfassbare 172.800 Euro. Nun gut, werden Enten-Kenner jetzt einwenden, es gab ja auch nur 693 jener Doppelmotor-Wagen und 100.000 Euro sind dort eher die Regel. Aber der monetäre Irrwitz bricht sich inzwischen schon Bahn in die Welt der normalen Enten. So wurden soeben im französischen Fontainebleau mehrere 2CV vom Auktionshaus Osenat versteigert.

Eine von nur 876
Für besonders viele Schweißperlen bei den Bietern sorgte ein Citroën 2CV Typ A von 1949: Lag sein Schätzwert noch bei 12.000 bis 15.000 Euro, fiel der Hammer nach einem Bieterkampf erst bei 75.600 Euro zugunsten eines niederländischen Museums. Zum Mitschreiben: Fünfundsiebzigtausend-Sechshundert. Und das, obwohl der Allgemeinzustand eher mittelprächtig ist. Ein Blick in die Enten-Historie macht diese Summe etwas verständlicher: Zwar wurde der 2CV schon 1948 präsentiert, doch erst 1949 begann die Produktion. Aber aufgrund von Stahlknappheit wurden nur 876 Fahrzeuge gebaut, bis zu fünf Jahre mussten 2CV-Kunden damals auf ihr Auto warten. Das versteigerte Exemplar trägt die Fahrgestellnummer 000458, ist also eine der ersten 500 jemals gebauten Enten.

Auch alt, aber günstiger
Um den Blutdruck aller Enten-Liebhaber zu senken: Osenat versteigerte auch drei weitere 2CV zu durchaus fairen Preisen. Ein Lieferwagen von 1966 erzielte 6.600 Euro, ein 2CV Typ A von 1951 im guten Zustand übertraf mit 17.400 Euro die Schätzung nur geringfügig. Für 20.400 Euro fand schließlich ein 1950er-Modell einen neuen Besitzer. Das Besondere an diesem Fahrzeug ist eine vom Ingenieur Jean Federspiel eingebaute Servobremse.

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