Ein Modell von Hummer sieht gegen ihn klein und weich aus, ein Eindruck, der nicht täuscht. Der Combat T98 aus dem russischen Sankt Petersburg zählt zu den am stärksten gepanzerten Straßenfahrzeugen – und er soll laut Hersteller trotz seiner bis zu fünf Tonnen Gewicht 200 km/h schnell sein.

Riesige Maschinen
Combat Armoring bietet von seinen SUVs zwei Ausführungen an: Eine Variante für Zivilisten mit erhöhtem Schutzbedarf und eine zweite Version (Utility) für Sicherheitskräfte. Als Basis für alle Fahrzeuge dienen GM-Komponenten. Die zivile Passagiervariante wird von einem 8,1-Liter-V8-Benziner mit 340 PS und 620 Newtonmeter Drehmoment angetrieben. Gekoppelt ist das monströse Aggregat an eine Sechsstufen-Automatik von Allison. Bei der Utility-Variante kommt ein V8-Diesel mit 365 PS zum Einsatz. Hier werden die Kräfte über ein manuelles Schaltgetriebe von ZF eingeteilt. Beide Antriebe erfüllen alle US-Emissions-Richtlinien.

Schutz durch deutschen Panzerstahl
Gepanzert wird in den Stufen B2 bis zum höchsten Level B7, auch Nato-Standards für Splitterbeschuss werden eingehalten. Die Panzerung des Combat hält laut Hersteller zudem den Beschuss mit 12,7-Millimeter-Munition aus schweren Maschinen-Gewehren stand. Der Panzerstahl wird aus Deutschland geliefert und bei Combat Armoring zweilagig verarbeitet – zwischen den Platten sitzt aufgeschäumte Keramik. Laut Hersteller ist es nicht möglich, eine derartige Panzerung an einem Hummer zu montieren. Und auch die Scheiben der T98-Wagen fallen etwas mächtiger aus: 56 oder 100 Millimeter dicke Fenster stehen zur Verfügung, laut Hersteller geeignet, um vor panzerbrechenden Wuchtgeschossen zu schützen.

Edel mit Schießscharte
Grundsätzlich sind die Combat-Wagen mit Airbags, ABS, Klimaanlage, Entertainment- und Kommunikationssystem sowie jeder Menge Holz und Leder ausgestattet. Bei der Utility-Variante kommen noch Schießscharten und ein Maschinengewehr-Sockel auf dem Dach hinzu. Die Heavy-Duty-Federung wird direkt an der Karosserie der rahmenlosen 4x4-Fahrzeuge angebracht. Gebaut werden die Wagen nur auf Bestellung, in zwei bis sieben Monaten ist dann der zivile Panzer fertig. Die meisten Kunden kommen aus den Arabischen Emiraten, den USA, afrikanischen Ländern, Estland und Malaysia. Die Preise für einen Combat beginnen bei weit über 100.000 Euro und können je nach Ausstattung leicht das Dreifache dieser Summe erreichen.

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