Kia wird noch in diesem Jahr seinen ersten 48-Volt-Diesel-Mildhybrid auf den Markt bringen. Premiere feiert das neue Antriebssystem namens „EcoDynamic+“ im gelifteten Kia Sportage, der ab dem dritten Quartal erhältlich sein wird und zwar als Zweiliter-Diesel mit Achtgang-Automatik und Allradantrieb. 2019 folgt der Einsatz im Kia Ceed, dessen dritte Generation in diesem Sommer auf den Markt kommt.

Batterie plus Generator
Das Dieseltriebwerk wird bei dem Mildhybridantrieb von Kia durch ein 48-Volt-System ergänzt. Dessen drei zentrale Komponenten sind eine kompakte Lithium-Ionen-Batterie (Kapazität: 0,46 Kilowattstunden), ein leistungsstarker Mildhybrid-Startergenerator (MHSG) und ein Gleichspannungswandler für den Energieaustausch zwischen den beiden Bordnetzen (48V/12V). Der Startergenerator ist über einen Riemen mit der Kurbelwelle verbunden und mobilisiert eine elektrische Leistung von bis zu 10 Kilowatt. Dadurch kann dieser Elektromotor den Verbrennungsmotor in vielen Fahrsituationen unterstützen. Wenn das Aggregat als Generator arbeitet, ermöglicht es zudem eine Energierückgewinnung.

Boosten und Sparen
Im Antriebsmodus unterstützt der Startergenerator als Elektromotor das Dieseltriebwerk. Bei starker Beschleunigung kann der E-Motor zusätzliches Drehmoment zur Verfügung stellen, während er beim leichten Beschleunigen dem Verbrenner Arbeit abnimmt und dadurch dessen Motorlast und Kraftstoffverbrauch reduziert. Im Lademodus wandelt der Startergenerator beim Abbremsen, Bergabfahren oder Ausrollen vor einer Ampel die dadurch gewonnene kinetische Energie in elektrische um, die dann in der 48-Volt-Batterie gespeichert wird. Während 12-Volt-Start-Stopp-Systeme den Verbrennungsmotor nur im Stand abschalten können, setzt der neue 48-Volt-Mildhybrid von Kia die Start-Stopp-Funktion auch im Fahrbetrieb ein. Wenn die Batterie ausreichend geladen ist, wird beim Ausrollen oder Bremsen der Motor automatisch abgeschaltet. Sobald der Fahrer das Gaspedal betätigt, schaltet sich der Verbrenner sofort und fast unmerklich wieder ein.

Überschaubarer Verbrauchsvorteil
Das Mildhybridsystem lässt sich laut Kia mit vergleichsweise geringem Aufwand in die bestehende Architektur eines Antriebsstrangs integrieren, weil die 48-Volt-Batterie je nach Modell unter dem Gepäckraumboden platziert wird. Zudem kann bei diesem Antriebssystem die 12-Volt-Batterie deutlich kleiner sein als üblich, da die 48-Volt-Batterie bei Bedarf Energie in das 12-Volt-Bordnetz einspeist. Und welchen Spareffekt hat das Ganze? Laut Kia sollen sich die CO2-Emissionen nach dem neuen Testzyklus WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure) um bis zu vier Prozent reduzieren. Neben dem 48-Volt-System beinhaltet der „EcoDynamics+“-Diesel ein modernes SCR-Abgasreinigungssystem.

48 Volt auch für Benziner
Die Technik lässt sich Kia zufolge mit Schalt- und Automatikgetrieben kombinieren und kann bei Front-, Heck- und Allradantrieb eingesetzt werden. Der Hersteller plant darüber hinaus, die 48-Volt-Hybridisierung auch für Modelle mit Benzinmotor anzubieten. Bis 2025 möchte Kia seine Palette elektrifizierter Fahrzeuge auf insgesamt 16 Modelle erweitern, darunter je fünf Hybride, Plug-in-Hybride und batterieelektrische Fahrzeuge sowie ein Brennstoffzellenfahrzeug, das 2020 eingeführt wird.

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