Lotus bringt mit dem Exige S Roadster eine offene Version des Exige S. Der nur 1.166 Kilogramm schwere, kompakte Sportwagen verfügt über ein manuell zu öffnendes Stoffdach und leistet 350 PS.

In nur vier Sekunden auf Tempo 100
Die Leistung wird von einem mittig eingebauten 3,5-Liter-V6 mit Kompressoraufladung generiert. Das maximale Drehmoment beträgt 400 Newtonmeter. Aus dem Stand geht es in nur vier Sekunden auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 233 km/h begrenzt. Die geschlossene Variante schafft mit gleicher Motorisierung und 10 Kilogramm mehr Gewicht bis zu 274 Sachen. In beiden Versionen wird die Kraft über ein manuelles Sechsgang-Getriebe an die 18 Zoll messenden Hinterräder übertragen. An der Vorderachse kommen 17-Zöller zum Einsatz. Den Verbrauch gibt Lotus mit durchschnittlich 10,1 Liter auf 100 Kilometer an.

Deutsche Technik beim Fahrwerk
Beim Fahrwerk greifen die Briten auf deutsche Komponenten zurück. Die Dämpfer stammen aus dem Hause Bilstein, die Federn kommen von Eibach. Für die Verzögerung zeigen sich innenbelüftete Scheibenbremsen mit Vierkolben-Sätteln verantwortlich. An der scharf gestylten Karosserie fallen besonders der Heckdiffusor und die markante Frontschürze auf.

Gleicher Preis wie beim geschlossenen Exige S
Um das Fahrzeuggewicht möglichst gering zu halten, ist das Interieur sehr minimalistisch gestaltet: Viel blankes Metall und Kunststoff dominieren den Innenraum. Optional sind die Sitze und die Türverkleidungen allerdings in Leder gehüllt. Der Basispreis für den Lotus Exige S Roadster soll bei 66.000 Euro liegen. Damit kostet er exakt genauso viel wie die geschlossene Variante. Ein Termin für den Marktstart des offenen Briten ist allerdings noch nicht bekannt.

Ungewisse Zukunft von Lotus
Die Zukunft von Lotus scheint ungewisser denn je zu sein. Das Unternehmen ging in den letzten Jahren durch mehrere Hände. Unter der Ägide des malaysischen Autoherstellers Proton wurde der Ex-Ferrari- und Red-Bull-Manager Dany Bahar geholt, um die Firma zu leiten. Auf dem Autosalon in Paris im Herbst 2010 stellte er mit viel Beachtung fünf Prototypen vor, die in den folgenden fünf Jahren in Serie gehen sollten. Damit wollte Bahar Firmen wie Porsche und Ferrari Konkurrenz machen. Mittlerweile gehört Proton und damit Lotus dem malaysischen Mischkonzern DRB-Hicom, die ehrgeizigen Produktpläne wurden ad acta gelegt. Bahar wurde im Juni 2012 unter dem Vorwand gefeuert, er hätte sich privat bereichert, ein Rechtsstreit dauert an. Mit Bahar gingen einige hochrangige Manager, die er von anderen Automobilherstellern abgeworben hatte. Zeitweise stand am Lotus-Stammsitz Hethel die Produktion still, sie soll aber mittlerweile wieder laufen.

Drei Modelle werden produziert
In Deutschland gibt es eine Hand voll Lotus-Händler. Einer führte uns gegenüber aus, dass er regelmäßig Neuwagen aus aktueller Produktion erhalte, Bestellungen würden innerhalb von zwei bis drei Monaten abgearbeitet. Gegenüber früher gibt es aber weder eine deutschsprachige Internetseite noch einen Pressesprecher für die Region. Immerhin wird auf der Internetseite von Lotus die aktuelle Modellpalette mit Elise, Exige und Evora beschrieben. Es bleibt spannend, den Werdegang des Unternehmens, das auch Ingenieurs-Dienstleistungen anbietet und in der Formel 1 aktiv ist, zu verfolgen.

Bildergalerie: Der schnellste offene Lotus aller Zeiten