Mini bekam zuletzt ungewohnt heftigen Gegenwind zu spüren. Die neuen Modelle würden immer größer und schwülstiger. Zu aufgebläht und zu behäbig für alles, wofür die Marke einmal stand. Ein Coupé, ein Roadster und ein dreitüriges Crossover, das zu wenige Menschen kauften. Der Vorwurf, nicht zu wissen, wo man mit der kultigen Marke in der Zukunft eigentlich hinsteuern möchte. Dabei wäre die Lösung des Problems doch eigentlich gar nicht so schwer. Nicht wenige Experten können sich Mini ganz wunderbar als progressive, designpuristische Elektromarke vorstellen. Und geht es nach dem neuen Mini Electric Concept, dass die Briten auf der bevorstehenden IAA in Frankfurt zeigen, könnte genau das auch passieren.

"Emotionaler Ausblick"
Schon 2008 kam man mit dem Mini E ums Eck. Das Versuchsfahrzeug (600 Stück wurden weltweit in Praxistests eingesetzt) war der erste reine Stromer in der BMW Group und lieferte wichtige Erkenntnisse für den BMW i3. Für 2019 ist nun das erste rein elektrische Serienmodell aus Oxford angedacht. Geht es nach BMW-Chef Harald Krüger, sehen wir mit dem Electric Concept bereits einen "emotionalen Ausblick" auf das kommende E-Auto. "Mini und Elektrifizierung sind füreinander geschaffen", ergänzt Krüger. Das lässt erahnen, wo die Reise hingeht.

Schärfer als zuletzt
Optisch wirkt der Mini Electric Concept bei aller Verspieltheit (Rückleuchten mit Union Jack; Dach mit Farbverlauf) so sehnig und austrainiert, wie man sich das zuletzt auch bei den aktuellen Serienmodellen gewünscht hätte. Die kantigen Anbauteile an Schürzen, Schwellern und Kotflügeln sowie eine gewisse Reduzierung aufs Wesentliche tun ihm schon recht gut. Die Aeroteile an Front und Heck sind aus Fiberglas, Teile der 19-Zoll-Felgen und einige Lamellenflächen kommen aus dem 3D-Drucker.

Nichts zur Technik
Was technsich unter all dem matten "Reflection Silver" und "Striking Yellow" steckt, erfahren wir zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht. Vorstand Peter Schwarzenbauer spricht lediglich von "typischem Gokart-Feeling und leistungsstarkem E-Motor".In der Serie könnte der Elektro-Mini mit einem Antrieb ähnlich dem des neuen BMW i3s (184 PS, 270 Newtonmeter, 33-kWh-Batterie) auch als Stromer den Part des Fahrspaß-Königs übernehmen. Eine echte Reichweite von gut 200 Kilometer wäre für einen Kleinwagen ebenfalls passabel. Wieviel ab 2019 im dreitürigen Serienauto letztlich vom Mini Electric Concept übrig bleibt, muss man abwarten. Laut Mini zeigt die Studie immerhin, "wie man sich in naher Zukunft ein rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug für zeitgemäße urbane Mobilität vorstellt."

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