Mal ehrlich: Woran denken Sie bei der Bezeichnung Peugeot RCZ R Bimota? An eine Spezialversion mit zwei Motoren? Leider falsch! An den berühmten italienischen Motorradhersteller? Bingo! Gemeinsam mit der 1966 gegründeten Marke Bimota haben die Franzosen jetzt ein aufsehenerregendes Einzelstück auf die Räder gestellt. Der ,starke Wunsch" dazu sei von Bimota ausgegangen, heißt es offiziell.

Ehrgeiziges Projekt
Der (Vorsicht, Wortspiel!) Löwenanteil der Arbeit erfolgte allerdings bei Bimota in Rimini. Aus diesem Grund bekam das Einzelstück auf Basis des Peugeot RCZ R eine eigene interne Bezeichnung: PB104. PB steht für Peugeot-Bimota, die Eins für das erste Projekt beider Unternehmen und 04 für ein Fahrzeug mit vier Rädern. Und warum ausgerechnet der RCZ R als Basis? Laut den beiden Projektteilnehmern kommt der Wagen mit einer Literleistung von 169 PS jener 200-PS-Marke nahe, die besonders starke Motorräder auszeichnet.

Maßvolles Motor-Tuning
Damit hat sich Bimota freilich nicht zufriedengegeben und den 1,6-Liter-Turbobenziner kräftig in die Mangel genommen. So wurden das Steuergerät modifiziert, ein Pop-Off-Ventil am Turbolader angeflanscht und eine Rennabgasanlage mit Sport-Katalysatoren verbaut. Weitere Maßnahmen sind optimierte Schlauchzuführungen und ein konischer Renn-Luftfilter. Insgesamt lag das Hauptaugenmerk nicht auf maximaler Leistungsausbeute, wie das Resultat von 304 PS zeigt.

Auf die Füße gestellt
Natürlich wäre Bimota nicht Bimota, wenn man sich nicht auch um das Fahrwerk kümmern würde. Schließlich wurde genau deswegen einst von den Herren Bianchi, Morri und Tamburini beschlossen, Motorräder zu optimieren. Beim RCZ R wurden sowohl die Räder als auch die Aufhängung speziell ausbalanciert, die Dämpferraten überarbeitet und 380-Millimeter-Bremsscheiben mit Vier-Kolben-Sätteln verbaut. Abgerundet wird das Ergebnis durch eine Tieferlegung um zehn Millimeter.

Starker Auftritt
Von außen ist der Peugeot RCZ R deutlich an einer handgemalten Lackierung zu erkennen, die sich an die Bimota-WM-Motorräder aus der SBK-Serie anlehnt. Innen gibt es Alcantara mit roten Nähten und anstelle der Analoguhr in der Mittelkonsole ein Turbo-Manometer. Dort, wo normalerweise die Rücksitze eingebaut werden, befinden sich nun zwei Ablagen für den Helm und den Rennanzug. Wer sich damit in Schale wirft und es auf der Rennstrecke brennen lässt, kann das der Welt kundtun. Am Fahrzeug sind zwei GoPro-Kameras montiert, die ihre Bilder per Internetzugang im Auto weiterleiten.

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