Volkswagen enthüllt auf dem Genfer Autosalon 2016 (3. bis 13. März) eine brandneue Oberklasse-Limousine für China: den Phideon. Während der Name des Viertürers bis dato unbekannt war, erinnern Form und Aussehen stark an die Studie VW C Coupé GTE. Dieses Concept Car hatte VW auf der Shanghai Auto Show im April 2015 vorgestellt. Bereits damals hatten wir erfahren, dass sich wesentliche Designelemente am wohl 2018 kommenden Phaeton wiederfinden werden. VW hat jetzt offiziell bestätigt, dass mit dem Phideon erstmals das neue Gesicht der VW-Oberklasse an den Start geht. Der Name ,Phide-on" ist übrigens ein Kunstwort, es soll phonetisch und symbolisch an ,Fides" erinnern, die römische Göttin der Treue.

Modularer Längsbaukasten
Der Phideon ist 5,05 Meter lang, 1,87 Meter breit und 1,48 Meter hoch, sein Radstand spannt sich über mehr als drei Meter. Ein Novum, zumindest für einen VW, stellt die Anordnung des Antriebs dar: Der Phideon ist das erste Modell der Marke, das den konzerneigenen Modularen Längsbaukasten (MLB) nutzt. Bei Audi wird diese Plattform mit längs zur Fahrtrichtung verbautem Antriebsstrang schon seit 2007 verwendet.

300 PS und Allradantrieb
Vorangebracht wird der große China-VW von einem 300 PS und 440 Newtonmeter starken Dreiliter-V6-Turbomotor mit Benzindirekteinspritzung. Seine Kraft schickt das Aggregat auf den Allradantrieb 4Motion. Für einen späten Zeitpunkt kündigt VW sowohl eine Variante mit einen Zweiliter-Vierzylinder-Otto und reinem Frontantrieb als auch eine Plug-in-Hybrid-Version an. Dass der Hybridstrang wie bei der Studie C Coupé GTE aus einem 210-PS-Benziner und einem 124-PS-Elektromotor besteht, wurde noch nicht bestätigt, ist aber denkbar.

Komfort auf allen Plätzen
Der Fünfsitzer ist nicht nur für Selbstfahrer ausgelegt, er muss auch – das ist bekanntlich besonders wichtig in China – als Chauffeursauto Kunden locken. Dafür wurde der Fond laut VW besonders geräumig gestaltet. Alle Sitze des Wagen sind nicht nur vielfach elektrisch einstellbar, sie bieten jeweils neben einer Heizung auch eine Lüftung und eine Massagefunktion. Ein umlaufendes Ambientelicht soll bei Nacht für eine entspannte Atmosphäre sorgen.

Luftfederung mit fünf Modi
Wie der kürzlich eingestellte VW Phaeton oder verschiedene Modelle der Konzerntochter Bentley verwöhnt der Phideon seine Insassen mit einem luftgefederten Fahrwerk. Es bietet fünf individuelle Fahrmodi zur Auswahl. Die Türen gleiten dank einer ,Soft Close"-Funktion sanft ins Schloss – diese beiden Komfortfeatures dürften sich auch im neuen VW Phaeton wiederfinden. Als elektronische Assistenten hat der Phideon ein Head-up-Display und ein kamerabasiertes Nachtsichtsystem an Bord. Ein Rundumsicht-System mit vier Weitwinkelkameras gehört ebenfalls zur Ausstattung. Darüber hinaus kommt die Limousine mit Oberklasse-üblichen Helferlein wie einem Abstandstempomaten, einem Umfeldbeobachtungssystem, einer Einparkhilfe, einem kamerabasierten Spurhalteassistent und einem proaktiven Insassenschutzsystem. Zudem können per CarPlay (Apple) und MirrorLink (Android) alle gängigen Smartphones ins Infotainmentsystem eingebunden werden.

Konzipiert in Deutschland, gebaut in China
Entwickelt wurde der Wagen in Deutschland, allerdings war der chinesische Partner SAIC-Volkswagen mit im Boot, um die speziellen Wünsche der chinesischen Kunden zu berücksichtigen. Bei SAIC-Volkswagen wird die Limousine auch gebaut. In China soll sie im dritten Quartal 2016 auf den Markt kommen, zum Preis gibt es noch keine Information.

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