Bis 2005 wurde der VW Polo auch hierzulande immer mal wieder mit Stufenheck angeboten. Doch egal ob er nun VW Derby, VW Polo Classic oder VW Polo Limousine genannt wurde, wirklich erfolgreich waren die Modelle gegenüber den Schrägheck-Varianten nie. Ganz anders in Südamerika, wo so ziemlich alle Hersteller ihre Kleinwagen als richtige Limousinen anbieten. Und deshalb hat VW nun in Brasilien unter dem Namen Virtus den neuesten Polo mit Stufenheck vorgestellt.

Bisher nur ein Motor bestätigt
Da der Virtus auf der gleichen MQB-A0-Plattform wie das Schrägheck-Modell aufbaut, teilt er sich allerlei Komponenten mit dem Polo. So sind die Ähnlichkeiten an der Frontpartie zu erwarten gewesen. Und auch Fahrwerk, Lenkung, Motoren sowie Getriebe sollten bekannt sein. Bislang hat VW allerdings nur einen 1,0-Liter-Turbomotor bestätigt, der aus seinen drei Zylindern eine Leistung von 128 PS (mit Ethanol) beziehungsweise 115 PS (mit Benzin) generiert. Das Drehmoment gibt VW bei beiden Kraftstoffen mit 200 Newtonmeter an. 0-100 km/h soll in 9,9 Sekunden gelingen, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 194 km/h.

Längerer Radstand als ein Golf
Gegenüber dem Polo dürfte der Virtus über mehr Platz im Innenraum verfügen. Der Radstand wurde nämlich um rund zehn Zentimeter auf 2,65 Meter gestreckt. Damit hat er sogar mehr Raum zwischen den Achsen als ein Golf. Die Länge des Virtus beträgt 4,48 Meter, der Kofferraum nimmt es mit 521 Liter Gepäck auf. Zum Vergleich: Ein Polo ist nur 4,05 Meter lang und das Gepäckabteil fasst lediglich 351 Liter. Im Cockpit ähneln sich Virtus und Polo dann wieder mehr: So ist hinter dem Lenkrad des Südamerikaners das 10,3-Zoll-Active-Info-Display zu finden, es gibt einen 8-Zoll-Touchscreen für die Mittelkonsole und USB-Anschlüsse, Apple CarPlay oder Android Auto sorgen für die nötige Konnektivität.

Südamerika-Investitionen in Milliardenhöhe
Doch der Virtus ist für VW mehr als bloß ein neues Fahrzeug. Er ist Teil der größten Modelloffensive der Marke in Brasilien. Bis 2020 sollen dort 20 neue Modelle anlaufen, davon allein 13 gefertigt in den brasilianischen Werken. Dafür investiert das Unternehmen insgesamt rund 1,8 Milliarden Euro. Ja, VW scheint im Südamerika-Investitionsmodus zu sein. So wurde erst Anfang November verkündet, das noch einmal rund 560 Millionen Euro für ein neues SUV-Modell in Argentinien investiert werden, das dort ab 2020 vom Band laufen soll.

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