Ein Lieferwagen muss nicht immer Sprinter, Crafter oder Ducato heißen, eine Außenlänge von über vier Meter besitzen und mit Diesel laufen: Wir alle kennen die großen Kisten, die am frühen Morgen platzintensiv die zweite Parkreihe eröffnen, weil nirgendwo ein regulärer Parkplatz mit passenden Abmessungen frei ist. VW Nutzfahrzeuge schafft jetzt Abhilfe nach dem Angebot-und-Nachfrage-Prinzip, denn eine Kleinstlieferwagen-Studie zeigten die Hannoveraner bereits auf der IAA 2013 und versprach, sie zu bauen, wenn sich genug Interessenten finden würden.

285 Kilogramm Nutzlast, 990 Liter Ladevolumen
Der jetzt als Nutzfahrzeug zugelassene e-load Up basiert auf dem fünftürigen Passagier-Elektro-Up und unterscheidet sich nur in wenigen Elementen. Hinter den beiden Vordersitzen befindet sich ein fest verbautes Trenngitter mit dahinter befindlichem Laderaum. Der ebene Boden ist mit Verzurrösen ausgerüstet und kann bis zu 285 Kilogramm Nutzlast mit einem maximalen Volumen von 990 Liter aufnehmen. Von außen ist der kleine Lastenträger nur durch die hinten verdunkelten Scheiben erkennbar.

Elektroantrieb mit 160 Kilometer Reichweite
Für den Vortrieb sorgt ein 82 PS starker Elektromotor, der ein maximales Drehmoment von 210 Newtonmeter entwickelt und den Transport-Floh in 12,4 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Schluss macht der e-load Up dann bei 130 km/h. Die im Unterboden verbauten Lithium-Ionen-Akkus lassen sich über den ,Tankdeckel" an der klassischen Position per Gleich- und Wechselstrom laden. Sie fassen 18,7 Kilowattstunden, die für bis zu 160 elektrische Kilometer reichen sollen.

Teurer als ein Einstiegs-Sprinter
Der kleine Strom-Transporter ist ab sofort bestellbar und kostet in seiner Basis-Version 23.046 Euro (ohne Mehrwertsteuer). Ob der gewerbetreibende Kurierdienstler oder Servicetechniker aber nicht lieber rund 2.000 Euro spart und sich dafür einen Mercedes Sprinter kauft? Und auch Pizzaboten und Sozialdienstleister, die dann doch weitaus weniger Laderaum benötigen, werden wohl eher auf den Lieferwagen-Up mit 60-PS-Benziner (ab 9.223 Euro) oder 68-PS-Erdgasantrieb (ab 11.723 Euro) zurückgreifen.

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