Sollten Sie sich gerade in New York befinden, dann wundern Sie sich nicht, wenn ein seltsam ruhiger, knallig roter classic Mini an Ihnen vorbei surrt. Sollten Sie den patinierten Zwerg mit einem Stecker im Heck an einer Ladestation lümmeln sehen, ist mit Ihnen ebenfalls alles in Ordnung. Mini hat für die heute beginnende New York Auto Show 2018 (für Publikum ist die Messe zwischen 30. März und 8. April geöffnet) schlicht eines seiner Originale zum sogenannten classic Mini Electric umgebaut.

Die Technik bleibt ein Geheimnis
Als Grundlage für den classic Mini Electric dient ein 1998er classic Mini Cooper. Motor, Auspuff, Tank und Kühler flogen raus. Das gewohnte Mini-Emblem hat man ihm ebenfalls geklaut. Stattdessen trägt er nun das neue Mini-Electric-Logo spazieren. Um die 30 Lithium-Nickel-Phosphat-Batterien unterzubringen, musste die Rückbank entfernt werden. Die Reichweite beträgt 100 Kilometer, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 120 Sachen und das Aufladen an einer Haushaltssteckdose dauert gerade mal vier Stunden. Zur Leistung schweigt sich Mini leider aus. Es ist lediglich davon die Rede, dass „die spontan einsetzende Kraft seines Elektromotors für eine neue Dimension des unverwechselbaren Gokart-Feelings“ sorgen soll. Wir träumen kurz und stellen uns vor, er hätte das Antriebspaket des BMW i3s in den Tiefen seines knäpplichen Leibs verankert. Mit 184 PS und 270 Newtonmeter von Null weg, würde es den 770 Kilo schweren classic Mini Electric zwar vermutlich nur im Kreis drehen, das aber sicher sehr sehr schnell.

2019 kommt der „richtige“ Elektro-Mini
Behalten Sie besagten Antrieb trotzdem mal im Hinterkopf. Denn was dieser classic Mini Electric eigentlich erledigen soll, ist Vorfreude schüren. Vorfreude auf den ersten „richtigen“ Mini Electric, der ab 2019 auf Basis des aktuellen Mini Dreitürers in Oxford vom Band laufen wird. Und dem würde das Elektro-Paket des i3s vorzüglich zu Gesicht stehen. Die 33-kWh-Batterie könnte mit einer echten Reichweite von um die 250 bis 300 Kilometer nicht nur Stadtfahrer überzeugen. Und vielleicht gibt die ansatzlos einsetzende Power des Elektromotors dem Mini ja genau die Spontaneität und Wuseligkeit zurück, die er über die letzten, immer luxuriöser werdenden Modelljahre so ein bisschen verloren hat. Einen guten Eindruck von der Optik des ersten E-Mini lieferte bereits das „Electric Concept“, das die Briten auf der Frankfurter IAA 2017 zeigten. Wenn es Sie doch eher nach E-Mobilität im klassischen Mini-Gewand lüstet, müssen wir Sie leider enttäuschen. Der classic Mini Electric, aufgebaut von der deutschen Firma Old-Youngtimer, bleibt ein Einzelstück.

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