Fliegende Autos (oder fahrende Flugzeuge, je nach Sichtweise) sind seit Jahrzehnten ein Dauerbrenner in den Medien. Nur wirklich durchsetzen konnte sich bislang kein einziges der Modelle. Die wichtigsten Knackpunkte: Extrem hohe Anschaffungskosten, die Notwendigkeit einer Startbahn und der Erwerb eines Pilotenscheins. Jetzt wagt die US-Firma SkyRunner einen neuen Ansatz: Sie mixt einen Buggy mit einem Ultraleichtflugzeug.

Gut abgeschirmt
Am Boden wird der SkyRunner von einem Polaris ProStar 1000-Motor angetrieben, in der Luft übernimmt diese Aufgabe ein am Heck angebrachter Rotax 914 UL. Auffallend sind die relativ kleinen Räder des zweisitzigen Buggys. Entscheidendes Element für den Flug ist ein Gleitsegel, welches den unkundigen Beobachter an einen Fallschirm erinnert. Durch das Gleitsegel sollen eine gute Stabilität und Kontrolle gewährleistet sein. Wird es nicht gebraucht, kann es in einer Tasche hinter dem Mitfahrer verstaut werden. In der Luft erreicht der SkyRunner rund 64 km/h und kommt 120 nautische Meilen weit, was 222 Kilometer entspricht.

Günstiger als ein Heli
Der mit Karosserieteilen aus Carbon versehene SkyRunner benötigt für Start und Landung keinen Asphalt, eine ebene Fläche von etwa 137 Meter Länge soll ausreichen. Laut Firmenchef Stewart Hamel ist die Zielgruppe auf dem US-Markt Farmer mit großen Agrarflächen, Strafverfolgungsbehörden oder Grenzschützer. Die Kosten für eine Flugstunde sollen bei 50 Dollar liegen (umgerechnet 47 Euro). ,Der SkyRunner bringt einen zu Orten, die kein Pick-Up oder Buggy erreicht, ist aber preiswerter als ein Helikopter", so Hamel.

Ultra-Preis für ultraleicht
Ein weiterer Vorteil des SkyRunner: In den USA fällt das Mobil in die Klasse der ,Light Sport Aircraft", also der Ultraleichtflugzeuge. Für den Pilotenschein sind dort 12 Flugstunden innerhalb von acht Tagen nötig. Nach erfolgreicher Prüfung können 98 Prozent des US-Luftraums genutzt werden, ohne im Funkkontakt zur Luftraumüberwachung stehen zu müssen. 139.000 Dollar kostet ein SkyRunner, umgerechnet sind das etwa 131.000 Euro. Zu einem Export nach Europa äußert man sich nicht, hierzulande dürften aber andere Gesetze die Zulassung verkomplizieren.

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