Autokonzerne waren gestern, Mobilitätsdienstleister sind heute. Unternehmen wie Mercedes oder Volkswagen müssen sich der Zukunft anpassen. Und die bedeutet vielleicht, dass nicht mehr jeder, der mobil sein will, auch zwangsläufig ein Auto besitzt. Manch einer will das nicht, viele andere können es nicht, besonders in den Städten. Car-Sharing ist bereits länger der bekannteste Versuch der Autofirmen, dennoch Geld zu verdienen. Doch in Zukunft wird nicht das Auto geteilt, sondern die Fahrt. So stellt es sich zumindest Moia vor, das ,Mobilitätsunternehmen" von Volkswagen.

Kollektive Beförderung
Zum Zauberwort wird hier ,Ride-Pooling", gewissermaßen die moderne Version des Sammeltaxis. Das bedeutet: Mehrere Menschen mit ähnlichen Start- und Zielpunkten werden abgeholt und befördert. Moia-Chef Ole Harms gibt als Ziel aus, ,bis 2025 die Städte Europas und der USA um eine Million Fahrzeuge zu entlasten." In einem ersten Projekt soll das gesamte Öko-System inklusive Fahrzeug Ende 2018 in Hamburg starten. Es besteht aus einer App, mit dem die Fahrgäste ein Moia-Fahrzeug bestellen und bezahlen können. Schon vor dem Bestellen wird angezeigt, wann ein Fahrzeug zur Verfügung steht und was die Fahrt kosten wird. Ein Pooling-Algorithmus fasst Fahrgäste mit ähnlichem Ziel zusammen, um die Auslastung der Fahrzeuge zu optimieren.

Sammeltaxi mit Luxus-Kabine
Wie solch ein Fahrzeug aussehen wird, zeigt Moia nun. Es handelt sich um einen Elektro-Minibus auf Basis des VW Crafter, in dem sechs Fahrgäste Platz finden. Die Anzahl ist zugunsten eines großzügigen Innenraums bewusst klein gehalten. Dort trifft man auf freistehende Sitze mit großer Beinfreiheit, die zudem bequem erreicht werden können. Auch wer keinen Kontakt mit den übrigen Fahrgästen will, soll sich wohlfühlen, quasi eine Art Business Class auf Rädern. Daher gibt es an jedem Sitz ein dimmbare Leselampe und USB-Anschlüsse, hinzu kommt schnelles WLAN. Für Gepäck gibt es neben dem Fahrer einen gut einsehbaren Extrabereich. Die Reichweite des Moia-Busses beträgt über 300 Kilometer nach dem WLTP-Zyklus, innerhalb von 30 Minuten kann auf 80 Prozent Kapazität aufgeladen werden.

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