Die Modellvielfalt bei Opel wird erweitert – nach oben. Zum einen soll ein luxuriöses Cabrio kommen. Außerdem spricht vieles dafür, dass die Rüsselsheimer an einem neuen Oberklasse-Modell arbeiten. Ein Indiz wurde beim insolventen Autohersteller Saab gefunden. Die Schweden haben sich nämlich den Namen für eine Oberklasse-Limousine patentieren lassen.

9-8 weitergedacht
Laut Saab-Fanblog saabsunited.com wurde bei den Bankrott-Unterlagen von Saab auch eine Liste mit registrierten Saab-Modellnamen gefunden. Die Überraschung: Das Unternehmen hatte sich den Namen 9-8 gesichert. Die bis dato größten Fahrzeuge von Saab waren der auf dem Opel Insignia basierende 9-5 und das auf dem Cadillac SRX aufbauende SUV 9-4x. Laut nicht näher benannten Saab-Quellen des für gewöhnlich sehr gut informierten Blogs sollte der 9-8 ein Konkurrent für Wagen vom Format eines Audi A8 oder BMW 7er werden.

Cadillac XTS als Basis
Als Basis für die neue Saab-Oberklasse sollte anscheinend der brandneue Cadillac XTS dienen. Das Thema Saab hat sich mit der Insolvenz des Konzerns im Dezember 2011 und dem Verkauf von Saab an die chinesisch-japanische Gesellschaft National Electric Vehicle Sweden NEVS im Juni 2012 erledigt. Die ehemalige Saab-Mutter GM wird die Plattform des XTS trotzdem unter ihren europäischen Marken vermarkten wollen. In Deutschland kommt dafür Opel in Frage, in Großbritannien Vauxhall. Chevrolet ist abgesehen von der Corvette für ein Oberklasse-Modell in einem zu niedrigen Preissegment angesiedelt.

Nennt ihn Omega
Ob die neue Rüsselsheimer Oberklasse tatsächlich wieder den von Opelfans herbeigesehnten Namen ,Omega" bekommen wird, ist offen. Schließlich gibt sich Opel in Sachen Namensgebung unberechenbar. So nennt sich der neue kleine Lifestyle-Opel ,Adam", was nicht dazu passt, dass in letzter Zeit die Namen der Pkw-Modelle aus Rüsselsheim auf ,a" endeten. Und der neue Astra OPC hat auch nicht den von Fans erhofften Namen ,Calibra" bekommen. Die Bezeichnung Omega wäre auf jeden Fall mit einem positiven Image beladen und könnte der Marke aus der Krise helfen, wenn Preis und Qualität stimmen.

305 Benzin-PS
In Sachen Maße und Technik wird sich der neue Omega nicht stark von seiner Cadillac-Basis unterscheiden. So erwartet uns ein 5,13 Meter langes Schiff mit einem Radstand von 2,84 Meter. Als Antrieb soll ein 3,6-Liter-V6-Benziner mit 305 PS zur Verfügung stehen. Opel hätte allerdings auch noch den 2,8-Liter-V6 mit 325 PS aus dem Insignia OPC im Regal. Diesen müssten die Rüsselsheimer allerdings für den Omega an eine gutmütigere Automatik koppeln als im OPC-Modell. Eine aktuelle Achtgang-Automatik würde hier passen. Gerade in Sachen Getriebe hat Opel ein wenig den Anschluss an die Spitze verloren – wohl auch deshalb musste Opel-Entwicklungs-Chefin Rita Forst nach dem Rücktritt des Opel-Vorstandsvorsitzenden Karl-Friedrich Stracke im Juli 2012 ihren Hut nehmen.

Dieselmotor für Europa
Nett wäre der Omega natürlich auch mit einem Diesel-Motor. Opel hat den neuen 2.0 BiTurbo CDTI mit 195 PS im Korb. Für die Kundenpsyche wäre ein Hochschrauben der Leistung auf über 200 PS sicher sinnvoll. Oder Rüsselsheim macht es wie beim bis 2003 gebauten Omega B: Man kauft sich Dieselaggregate in Bayern. Für den Omega B gab es einen Reihensechszylinder von BMW, der für den Rüsselsheimer von 143 auf 130 PS leistungsgemindert wurde. Aktuell sind BMW-Fahrzeuge mit Dieselmotoren unterwegs, die bis zu 381 PS leisten. BMW ist bekanntlich offen dafür, Motoren an andere Autohersteller zu liefern. Den Cadillac wird es auch in einer Plug-in-Hybrid-Variante geben – gut möglich, dass der Omega ebenfalls mit diesem Antrieb ausgerüstet wird.

Allrad- oder Frontantrieb
Abgeleitet vom Cadillac XTS wird der neue Omega mit Allrad- oder Frontantrieb kommen. Das adaptive Fahrwerk mit Luftfederung an der Hinterachse gehört zum Serienumfang. Beim Allradsystem gibt es ein elektronisch gesteuertes Sperrdifferenzial vom schwedischen Zulieferer Haldex. In Sachen Ausstattung würde für den Omega alles zur Verfügung stehen, was einer Luxus-Limousine würdig ist. Zu modernen Assistenzsystemen wie einem adaptiven Abstandstempomaten, einem Müdigkeits- und Totwinkelwarner sowie einem Spurhalte-System gesellt sich ein Touchscreen, der sich auch mit Gesten steuern lässt.

Kein Dementi
Die erste Generation des Omega brachte Opel 1986 als Nachfolger des Rekord E auf den Markt. Der große Wagen war schnell beliebt. Die zweite Generation wurde dann als Omega B von 1994 bis 2003 gebaut. Bis heute ist der Omega ohne Nachfolger. Die Zeichen stehen gut, dass es zehn Jahre nach dem Ende des Omega Ende 2013 einen neuen Oberklasse-Opel geben könnte. Opel-Sprecher Michael Blumenstein meint bei Anfragen zu dem Thema nur: ,Kein Kommentar". Ein klares Dementi hört sich anders an. Die Fans können sich schon mal freuen.

Bildergalerie: Neuer Opel Omega