Endlich ist das Geheimnis gelüftet: Die ganze Welt konnte gestern im Rahmen der Amtseinführung des alten und neuen russischen Präsidenten Wladimir Putin dessen neue Staatslimousine bewundern. Ihr Name: Aurus Senat. Es handelt sich um eine russische Eigenentwicklung. Nun gibt es neue Details.

Weitere Modelle in Planung
Seit einigen Jahren schon läuft das sogenannte „Kortezh“ (oder auch „Cortege“)-Projekt. Daran beteiligt sind laut dem staatsnahen Nachrichtenportal „Russia Today“ das Wissenschaftliche Forschungsinstitut für Automobile und Automotoren (NAMI), welches schon zu Sowjetzeiten für neue Fahrzeugmodelle verantwortlich zeichnete. Unterstützung kommt von Porsche in Weissach. Das Resultat nennt sich Aurus (abgeleitet vom lateinischen Wort für „Gold“) und nutzt eine einheitliche Plattform. Auf ihr sollen künftig mehrere Modelle basieren: Darunter ist der „Senat“, jene Limousine, die extrem verlängert nun Wladimir Putin nutzt. Hinzu sollen ein Van namens „Arsenal“ und eventuell ein Geländewagen kommen. Diese Fahrzeuge sind für hochrangige Staatsdiener und den Begleitschutz gedacht.

Sehr lang und sehr stark
Laut dem russischen Industrieminister Denis Manturow sollen die normalen Aurus-Fahrzeuge zwischen sechs und sieben Millionen Rubel kosten, das sind umgerechnet zwischen 86.000 und 101.000 Euro. Ab 2019 soll angeblich jeder solvente Interessent auf dem Inlandsmarkt zugreifen können. „Russia Today“ verrät unterdessen einige technische Details: Topmotorisierung ist ein V12-Turbobenziner mit sechs Liter Hubraum und bis zu 850 PS, hinzu kommt Allradantrieb. Putins neuer Dienstwagen ist 6,62 Meter lang, zwei Meter breit und 1,69 Meter hoch. Das Gewicht wird aus Gründen der Sicherheit streng geheimgehalten, um keine Hinweise auf die Panzerung zu geben.

Vom ZIL zu Mercedes
Bislang setzte Putin auf einen Mercedes S 600 Guard Pullman der Baureihe 221. Zu Sowjetzeiten wurden die Spitzenfunktionäre in Limousinen der Marke ZIL transportiert. Zwei solcher Fahrzeuge befinden sich noch im Besitz des Kreml und kommen bei Militärparaden wie jener am 9. Mai zum Einsatz, die an den Sieg im Zweiten Weltkrieg erinnert. Der erste russische Präsident Boris Jelzin wechselte auf einen verlängerten Mercedes der Baureihe 140, auf den dann eine S-Klasse der Baureihe 220 folgte. Diese beiden Limousinen wurden bei der belgischen Firma Carat Duchatelet umgebaut, Putins jetzt alter Mercedes stammte direkt vom Hersteller. Auf Auslandsreisen wird Wladimirs Wagen übrigens an Bord einer Iljuschin-76 mitgeführt.

Lesen Sie auch:

Bildergalerie: Prunkwagen für Putin